Vor kurzem evaluiert, stellt das Projekt der Aufnahme und Ausbildung der in Goldminen arbeitenden Jugendlichen in Tougouri den Stolz der Fondation Follereau und ihrer lokalen Partner dar. Das Projekt wurde im Jahr 2010 von der kirchlichen Gemeinschaft für Entwicklung und Solidarität (CPDES- Cellule Paroissale pour le Développemnt et la Soldarité) gestartet und wird seit 2013 von der Fondation Follereau und ihrem vor Ort arbeitenden Partner, der AAB-FFL (Association des Amis Burkinabés de la Fondation Follereau), unterstützt. Seither wurde ein Beherbergungszentrum gebaut, welches den aus Goldminen kommenden Jugendlichen eine Umgebung bietet, die ihre Ausbildung und ihre soziale Reintegration fördert.

Dieses Jahr wurde das Projekt von Fachberatern einer externen Kanzlei evaluiert, was die verwirklichten Fortschritte seit dem Beginn des Projektes bis heute aufzeigt. Die Kanzlei unterstreicht in ihrem Gutachten vor allem den positiven Einfluss auf die Empfänger. Das Tougouri Konzept besteht aus zwei Teilen: Ein Unterkunftszentrum mit einer Kapazität von 75 Betten und, einige Meter entfernt, das professionelle Ausbildungszentrum welches Kurse im Schreinerei- und Metallhandwerk, in der Schneiderei, Mechanik, Färben-Weberei-Strickarbeit und im Mauerwerk gewährleistet. Die Betreuung der Jugendlichen ist demnach sehr umfassend, da sie  durch die Beherbergung, Kleidung, Nahrung, Gesundheitspflege, psychologische Unterstützung und die Ausbildung gleichzeitig den intellektuellen, menschlichen, psychologischen und sozialen Bedürfnissen nachkommt.

Die Fachberater haben geschlussfolgert, dass das Projekt den sozio-ökonomischen Bedürfnissen der Gemeinde und ihrer Umgebung entgegenkommt, da es bereits die sofortige soziale und professionelle Eingliederung 55 Jugendlicher (von den bis jetzt 63 ausgebildeten) ermöglicht hat. Zum Schluss ihrer Ausbildung wurden den Jugendlichen professionelle Sets geschenkt,  um ihre Integration zu vereinfachen. Ein Mentorenprogramm nach der Ausbildung hilft ihnen, sich ihrer Fähigkeiten bewusst zu werden. Die Evaluation des Projekts hat außerdem gezeigt, dass die Jugendlichen der ersten Promotion ihren Eltern helfen, die Ausgaben der medizinischen Behandlungen der restlichen Familie zu übernehmen. Der Bericht unterstreicht zudem dass, neben der durch die aus dem Zentrum kommenden Jugendlichen erreichten Fähigkeit über eine Arbeit und Einkommen zu verfügen, der Weg durch das Zentrum die Jugendlichen stark verändert hat. Sie haben eine gewisse Ausgeglichenheit und ein respektvolles Benehmen innerhalb ihrer Familie wiedererlangt.  Zur zweiten Promotion des Zentrums zählen unter anderem die jüngeren Geschwister der in der ersten Promotion aufgenommenen Jugendlichen, welche die Wirkung des Zentrums in ihren Familien bezeugt haben. Das Zentrum hat auch einen direkten Einfluss auf die Gemeinschaft, da die Jugendlichen, die sich nach ihrem Kursus dort einbringen, in der Lage sind ihren Mitbürgen Dienste anzubieten, die es vorher nicht gab oder limitiert waren.

Es bleiben einige Herausforderungen die es aufzuheben gilt, um die Dienstleistungen noch weiter zu verbessern und so viel wie möglich Jugendliche aus der Minenarbeit zu lösen. Die Fondation Follereau sieht daher vor, zusammen mit ihren Partnern die Sensibilisierungsaktionen in den Gemeinschaften und den Familien zu verstärken und die bestehenden Infrastrukturen zu verbessern, indem sie zum Beispiel neue Mädchentoiletten oder eine Unterkunft für die Köchinnen bauen. Die Wasser- und Elektrizitätsautonomisierung des Zentrums wird ebenfalls gesteigert.

Am Ende wird es möglicherweise nötig sein, die Kapazitäten des Zentrums noch weiter auszubauen oder das Projekt sogar auf neue Gemeinden auszudehnen, damit sein Einfluss auf die Region verstärkt wird und um einer maximalen Zahl von Jugendlichen Alternativen zu bieten, um so nach und nach die Kinderarbeit zu beseitigen. Die Partnerorganisationen analysieren derzeit noch die verschieden Möglichkeiten, doch die kommenden Jahre versprechen  den  Jugendlichen gute Aussichten!

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