15-jährige Schülerin unterstützt FFL

Luxemburg, 19.11.2013 – Für Sara Moreira war die Scheckübergabe in Höhe von 500 Euro an die FFL der krönende Abschluss ihres unermüdlichen Engagements während des gesamten Jahres. Seit Februar 2013 machte Sara auf sich aufmerksam, mit einem Thema, das in ihrem jungen Alter sehr viel Mut und Feingefühl bedarf: Mit der Kampagne „Non à la MGF“ (deutsch: „Stoppt die weibliche Genitalverstümmelung“) lenkte sie die Aufmerksamkeit ihrer Schüler auf das brutale Ritual der weiblichen Genitalverstümmelung. Sara schaffte es nicht nur ihre engsten Mitschüler, sondern auch 20 weitere Klassen sowie die Direktion zu mobilisieren, ihre Sensibilisierungsarbeit und diverse karitative Aktionen zu unterstützen. Wir sagen: „Chapeau!“

Die Fakten ließen Sara Moreira nicht mehr los: Nach UN-Angaben werden täglich mehr als 8.000 Mädchen Opfer von Genitalverstümmelung. Viele unter ihnen überleben das Ritual nicht – sie sterben durch den enormen Schock, durch Blutvergiftung oder Infektionen. Pro Jahr bedeutet dies, dass mehr als drei Millionen Mädchen beschnitten und somit Opfer eines äußerst grausamen Rituals werden.

Diese Frauen leiden ihr Leben lang an körperlichen und psychischen Folgen. Mehr als 90% aller Beschneidungen werden im Nord-Osten sowie im Westen Afrikas vollzogen. “Mir war klar, dass die Genitalverstümmelung kaum jemanden in unserer Gesellschaft betrifft. Aber gerade deswegen hat es mich so gereizt, meine Mitschüler auf dieses brutale Ritual aufmerksam zu machen, da es den meisten unter ihnen unbekannt war. Denn ich glaube daran, dass ich durch die Sensibilisierungskampagne „Non à la MGF“ den Schwächsten auf der Welt ein Sprachrohr geben kann“, erklärt Sara Moreira.

Gesagt – getan!

Schnell wird den Mitarbeitern der Fondation Follereau Luxembourg (FFL) gleich zu Beginn dieses Jahres klar: Sara verliert sich nicht in Worten, sie lässt Fakten sprechen! Gemeinsam mit ihrer Klasse 8TEA schaffte sie es, 20 weitere Klassen unterschiedlicher Stufen zu überzeugen, an den Sensibilisierungsstunden von Sara teilzunehmen. Mittels einer Power-Point-Präsentation stellte sie ihren Mitschülern ihre Recherchen vor. Mehr als 400 Schüler wurden dadurch über die Genitalverstümmelung und ihren Folgen sensibilisiert.

Auch die Direktion des Lycée Technique d’Esch (LTE) stieg mit ein, um Sarah in ihrer Bewegung gegen weibliche Genitalverstümmelung zu unterstützen. Sara und ihre Mitschüler verkauften selbst hergestellte Broschen, hausgemachten Kuchen und stellten Sammelbüchsen in den Lehrerzimmern auf, um Spenden für die FFL-Projekte zur Bekämpfung der Verstümmelung einzuholen. Ein weiterer Höhepunkt stellt der von Sara und ihren Mitschülern organisiere Charity Run anlässlich des Schulfestes des LTE im Sommer dar. Für jeden zurückgelegten Kilometer der Schülerinnen und Schüler spendeten Sponsoren 2,50 Euro.

Scheck von 500 Euro geht nach Mali

In Mali setzt sich die FFL gemeinsam mit der lokalen Hilfsorganisation COFESFA dafür ein, dass Mädchen bereits im jüngsten Schulalter über die physischen und psychischen Konsequenzen einer Beschneidung aufgeklärt werden. Denn klar ist: Da die Beschneidung in zahlreichen ethnischen Kreisen ein tief verwurzeltes Ritual ist, kann ein Ende dieser Tradition nur über eine Änderung des Gesellschaftssystems erfolgen. Zudem leisten die Hilfsorganisationen Überzeugungsarbeit, damit Beschneiderinnen ihren grausamen Beruf aufgeben und mittels eines Mikrokredits der FFL den Sprung in ein anderes Berufswesen schaffen.

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