Zugang zu sauberem Wasser – Keine Selbstverständlichkeit

Wie weit müssen Sie bis zum nächsten Wasserhahn laufen? 10 Schritte? Vielleicht 20?

Der heutige Weltwassertag ist eine gute Gelegenheit, sich einmal mehr ins Gedächtnis zu rufen, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen keine Selbstverständlichkeit für Millionen von Menschen weltweit ist. Sauberes Wasser ist nicht nur wichtig um den Durst zu stillen, sondern auch um sanitäre Anlagen zu betreiben und um die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen. 2015 haben sich die Vereinten Nationen mit dem Nachhaltigkeitsziel Nummer 6 unter anderem dafür ausgesprochen, dass bis 2030 allen Menschen der Zugang zu sauberem und erschwinglichem Trinkwasser sowie angemessenen sanitären Anlagen möglich sein soll. Die Fondation Follereau trägt in ihren Projekten dazu bei, diesem Ziel ein Stück näher zu kommen.

2016 konnten in Mali, einem der 9 Projektländer der Stiftung, mit der lokalen Partnerorganisation COFESFA, weitere Brunnen in 3 Dörfern im Süden des Landes gebaut und in Betrieb genommen werden. Sie versorgen dort rund 3.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser. Die Brunnen sind mit Handpumpen ausgestattet und von einer Schutzzone umgeben, um wilden Tieren den Zugang zu verwehren. Regelmäßige Untersuchungen von Wasserproben stellen die Qualität sicher. Jeder Brunnen wird von einem Komitee verwaltet, das sich um die Instandhaltung der Anlage kümmert und eine geringfügige Nutzungsgebühr einsammelt. Diese wird auf ein lokales Sparkonto eingezahlt und kommt im Falle einer nötigen Reparatur zum Einsatz. Bis Ende 2018 sind weitere 12 Brunnen geplant, 2 davon in ländlichen Entbindungsstationen, die dann ebenfalls die umliegende Bevölkerung mit Wasser versorgen werden.

2015 und 2016 wurden im Süden von Togo zwei durch die Fondation Follereau finanzierte medizinische Einrichtungen in abgelegenen Regionen ebenfalls mit Brunnen ausgestattet.

Doch nicht nur zu Hause und im medizinischen Bereich ist der Zugang zu sauberem Wasser unerlässlich, auch öffentliche Institutionen wie Schulen benötigen ein funktionierendes sanitäres System, um das Risiko der Verbreitung von Krankheiten dort zu minimieren, wo täglich viele Menschen auf engstem Raum miteinander in Kontakt kommen.

So wurde 2016 ein Programm zur Vorbeugung und Eindämmung von infektiösen Krankheiten an den Schulen der Umgebung gestartet. Gemeinsam mit der Partnerorganisation vor Ort, der Amis Togolais de la FFL, installierte die Fondation Follereau Vorrichtungen zum Händewaschen in Form von großen blauen Tonnen in bisher 23 Schulen, u.a. am Lycée l’Amoussoukopé, und organisierte Aufklärungskampagnen mit Hilfe der togolesischen Organisation SWAA (Society for Women and Aids in Africa). So werden Schüler, Lehrer und Eltern zu Multiplikatoren für die Einhaltung von Vorbeugungsmaßnahmen gegen die Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten. Auf diesem Wege konnten 2016 insgesamt mehr als 7000 Personen in der Region erreicht werden.

Der Bau von Brunnen in unseren Projekten, wie zum Beispiel in entlegenen Krankenstationen, hilft nicht nur der Gesundheitsversorgung vor Ort, sondern auch den Bewohner der umliegenden Dörfer. Die Gemeinden profitieren vom Zugang zu sauberem Trinkwasser und gewinnen ein Stück an Lebensqualität, die für uns nur allzu selbstverständlich ist.

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