In der warmen und feuchten Luft fühlen sich unsere Lungen an wie in einem Schraubstock. Es besteht kein Zweifel, wir sind in Benin angekommen. Eine neue Herausforderung erwartet uns, Cloé und mich, aber jetzt warten wir erst mal auf unsere beninischen Partner. Trotz Trennung im Alltag von über 7.000 km, arbeiten wir das ganze Jahr über zusammen um die Projekte der Fondation Follereau im Feld voran zu bringen. Diese Mission ist aber vor allem auch ein Wiedersehen, ein Zusammentreffen das absolut notwendig ist um die Qualität der Partnerschaft sowie die ordnungsgemässe Ausführung unserer Projekte zu gewährleisten. Das ganze Jahr über werden die Anfragen der lokalen Partner studiert und ausgewogen. Wir versuchen diese Anfragen zum Leben zu erwecken damit eine Verbesserung des Alltags ermöglicht werden kann. Technische Vorschläge und Kostenvoranschläge werden geprüft, ein Budget wird vorbereitet und kontrolliert… Dennoch, der Schlüssel zu dem Ozean an Informationen ist die zwischenmenschliche Beziehung, die Teilnahme der verschiedensten Akteure sowie gegenseitiges Verständnis.

Technisches Verständnis und Branchenkenntnisse im Bereich des Gesundheitswesens oder der Berufsausbildung sind das Zugpferd der Fondation Follereau, daher sind unsere Aufgaben immer wieder eine erneute Herausforderung, gepaart mit alltäglichem interkulturellem Verständnis, Toleranz, die Antwort der gegenseitigen Erwartungen sowie der Geduld wenn es mal nicht so schnell vorangeht wie wir es geplant haben. All das hat uns diese Mission vor Augen geführt. Jeden Tag im Feld, mit den Akteuren an der Front, mit unseren lokalen Partnern, mit den öffentlichen Behörden: das Wichtigste ist, dass wir uns verstehen, fortwährend gegenseitig informieren, Lösungen finden die für jeden zufriedenstellend sind und vor allem den Bedürfnissen der Empfänger und Nutzniesser der Projekte angepasst.

Tag für Tag sind wir diesen Weg gegangen, haben das CDTUB in Allada besucht, sind Patienten begegnet, der Direktion, das nationale Programm zur Bekämpfung des UB. Schritt für Schritt haben wir uns vorgewagt auf dem Weg der inklusiven Ausbildung an der Seite des Teams des CIPSA in Allada, das Kinder mit einer Behinderung aufnimmt. Unser Weg hat uns nach Ahozonnoudé geführt, ein Dorf ausserhalb der Gemeinde von Zé, in dem 2014 ein Entbindungszentrum gebaut wurde. Gross war unsere Freude als wir bemerkt haben dass immer mehr Frauen Schwangerschaftsuntersuchungen durchführen und zum Entbinden ins Zentrum kommen. Ein grosser Fortschritt wenn man der Anfangssituation bedengt, wo es keine Struktur gab um die Vorteile einer Untersuchung zu nutzen und die Frauen gezwungen waren, aus Mangel an Alternativen und der Tradition wegen, zu einem traditionellen Heiler zu gehen. Um allerdings eine vollständige Kostenübernahme zu gewährleisten, ist der Weg noch lang, aber die Zeit hilft und die Gewohnheiten sind dabei sich zu verändern. Mit unserem Erscheinen haben wir die Gemeinschaft beim Impfen unterbrochen. Im Vorhof des Entbindungsszentrums waren die Kankenpflegerhelferin mit dem neuen Krankenpfleger, der eigens dafür eingestellt wurde eine zusätzliche Station des Entbindungszentrums zu leiten, dabei, die Säuglinge zu impfen und den Müttern den Impfplan zu erklären. Da nicht alle Familien regelmässig ins Entbindungszentrum kommen können, geht der Krankenpfleger zu ihnen und dies mit Hilfe des vom Projekt mitfinanziertem Motorrads, somit kann er die entlegensten Dörfer schneller und einfacher erreichen um den Impfplan einhalten zu können und eventuellen Epedemien vorzubeugen.

Da ist bei Ahozonnoudé, das Dorf Lokpodji, eine richtige Stadt im Wasser, es gehört zum Seegebiet von So-Ava, dieses Dorf verfügt über keine Sanitäranlage die den Dorfbewohnern erste Hilfe anbieten kann. Unser Rundgang wurde derweil auf dem Wasser fortgesetzt, im Rythmus der Pirogen, um diese Gemeinde und die lokalen Verantwortlichen kennen zu lernen damit demnächst, eventuell, mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums, ein Gesundheitszentrum auf dem Wasser errichtet werden kann!

To be continued…

(Violaine Alves)

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